Samstag, 5. Oktober 2013

Neeeein!

Ich glaube, Purzels erstes verständliches Wort wird das Wörtchen "NEIN" sein. Nicht weil ich ihr dauernd alles verbiete, aber sie findet dieses Wort wohl besonders eindrucksvoll.

Mit dem "Nein" halten wir es so: Es gibt nur wenige Situationen, die ein Nein hervorrufen. Nämlich nur, wenn Purzel wieder drauf und dran ist an dem auf dem Boden liegenden Lautsprecher- und Antennenkabel zu spielen oder sie sich im Bad in die Ecke zur Klobürste aufmacht. Und bei Steckdosen. Die Versuchung trat bisher nur noch nicht auf.
Das Nein wird deutlich ausgesprochen und mit einem strengen Gesichtsausdruck begleitet. Und wenn Purzel nicht von selbst vom Objekt der Begierde ablässt, dann nehmen wir sie hoch und tragen sie aus der Sitaution raus.

Änfänglich war das für Purzel ein lustiges Spiel zum Testen von Ursache von Wirkung. "Wenn ich das Kabel anfasse, dann guckt Mama ganz ulkig und sagt ein lautes Wort. Hmm, ob das nochmal klappt." Nach zwanzigmal zum Kabel robben und wieder weggetragen werden, wurde es selbst ihr zu blöd.

Mittlerweile reicht aber schon das Nein-Sagen und sie robbt von sich aus vom Kabel weg. Es funktioniert also. Natürlich hat Purzel immer wieder Phasen, in denen sie mal wieder testet, ob das Verbot immer noch gilt und an welchem Punkt genau das "Nein" zu hören ist. Da ist nämlich auch das Timing sehr entscheidend. Die Wand neben dem Kabel darf sie durchaus anfassen, das Kabel an sich natürlich nicht. Also stehe ich manchmal lauernd hinter ihr, schaue genau auf die Finger und warte auf meinen Einsatz.

Kurios wird es, wenn sie das Kabel sieht und von sich aus "Neinein" plappert. Sie weiß also schon ganz gut, was passieren würde, wenn sie das Kabel in die Finger nimmt.
Um uns und sie nicht zu überfordern, belassen wir es bei oben genannten "Verboten". Sonst denkt unsere Maus, sie darf gar nichts. Zum "Nein" üben, reicht es ja auch aus.
Und wir freuen uns dann darauf, dass Purzel uns ein "Nein" entgegenschmättert, wenn wir ihr den gerade gemopsten Löffel aus der kleinen Hand klauben wollen. Dann hat sie das Konzept von "Nein" verinnerlicht.


Euer Purzelbäumchen

Donnerstag, 3. Oktober 2013

Was ist schon normal...?

Normalerweise schläft Purzel Mittags zwei Stunden am Stück, aber heute war sie schon nach einer halben Stunde wieder wach.
Normalerweise schläft Purzel in der Nacht so gut wie durch, aber heute war sie dreimal hungrig und auch eine Stunde mitten in der Nacht wach und kuschelbedürftig.
Normalerweise kann sich Purzel sehr gut alleine beschäftigen, aber heute klebte sie mir förmlich an der Backe.

Normalerweise... Wie oft sage ich das.
Dabei sind die oben genannten Normalfälle eher die Ausnahme.

Selten hat Purzel wirklich durchgeschlafen. Wahrscheinlich war das in ihrem kurzen Leben nur drei Wochen der Fall.
Selten gab es einen Mittagsschlaf, der mir auch mal eine längere Verschnaufpause verschaffte. Und nur in ganz guten Phasen kommt Purzel damit klar, dass ich mal den Raum verlasse und sie sich allein bespaßen muss.

Und trotz dass es so selten vorkommt, dass Purzel sich an meine Idealvorstellung hält, so träume ich doch diesen Zeiten hinterher. Einfach weil mein Leben, dann so viel angenehmer und einfacher ist. Also halte ich die Idealfälle hoch und rede mir ein, dass weil es einmal geklappt hat, Purzel das immer so macht. Und dann wunder ich mich, wenn sie davon abweicht.
Schon ein bisschen bekloppt. Aber wahrscheinlich muss man idealisieren und vor allem die schönen Tage (und Nächte ;) ) in Erinnerung behalten, um Kraft zu tanken für die nächsten nicht so idealen Tage.

Normalerweise isst Purzel ihren Mittagsbrei ...
Normalerweise liegt sie beim Wickeln ganz ruhig da ...
Normalerweise ...

Ach was soll's. Normal gibt es bei einem Baby nicht. Bei einer so rasanten Entwicklung und täglich neuen Eindrücken und Erkenntnissen, wie soll sich da Normalität einstellen? Wenn es alle drei bis vier Wochen einen Wachstumsschub, potenziell fünf bis sechs Erkältungen im Jahr und sonstige Wehwechen wie die Ausbildung des Milchgebisses gibt - ja, da kann man froh sein, wenn das Baby 5 % der Zeit auch mal gut drauf ist.
Also genießen wir die fünf Prozent.


Euer Purzelbäumchen

Sonntag, 15. September 2013

Dimensionen

Purzel entdeckt gerade die dritte Dimension. Sozusagen die z-Achse in einem räumlichen Koordinaten-System. Da habe ich, zugegeben, sogar ein bisschen nachgeholfen, weil ich sie animieren wollte über ein Hindernis zu robben (meine Beine z.B.). Seitdem macht sie das sehr gern. Sogar unser großes Ledersitzkissen hat sie schon mehrfach erklommen. Nun hat die Höhe einen entscheidenden Nachteil. Von oben kann man runterfallen. Und da Purzel erst noch lernen musste wie man clever und vorsichtig wieder von kleinen Anhöhen herunterkommt, musste schon mal der Kopf kleine Blessuren verkraften. Mittlerweile hat sie es aber drauf sich langsam wieder vorwärts heruntergleiten zu lassen, manchmal macht sie das sogar mit den Händen voran (das ist schonender fürs Kinn).

Schon seltsam, erst konnte ich es nicht erwarten, dass Purzel mobil wird. Und nun robbt sie seit ein paar Wochen durch die Wohnung und ich wünsche mir zurück, sie mal ruhig irgendwo hinlegen zu können. Man kann es mir aber auch nicht recht machen.

Ich habe einfach unterschätzt, dass wenn ein Baby endlich vorwärts kommt, es denkt nun endlich alles erreichen zu können, was vorher so weit weg schien. Dass es aber trotzdem nicht überall hinkommt bzw. auch gar nicht soll, will ihm dann nicht in den Kopf. Und vor allem dass Mama dann trotzdem noch schneller ist und somit immer noch manchmal weg ist, ist für das Baby auch nicht verständlich.
Bei Purzel sehe ich manchmal richtig die Frustration ansteigen, wenn ich in die Küche gehe, aus der Küche ins Bad gehe, von da kurz ins Schlafzimmer usw. Sie muss dann nämlich ständig die Richtung wechseln und bekommt mich nicht zu fassen bzw. darf nicht mal kurz in dem Raum verweilen. Ich an ihrer Stelle fänd das Spiel auch doof.
Aber irgendwann wird es mit der Anhänglichkeit bestimmt wieder besser, so dass sie auch mal wieder in Ruhe eine Zeit für sich allein spielen kann. Ich überlege nämlich derzeit oft, ob ich jetzt wirklich den Raum verlassen muss, damit sie nicht dauernd ihre Forschungen und Entdeckungen unterbrechen muss.

Je mehr Purzel nun also ihren Bewegungsradius erweitert, um so kleiner wird meiner. Entweder mag sie sich nicht von mir trennen oder ich bin gerade das beste Turn- und Spielgerät oder ich muss ihr hinterher, damit sie keinen Unsinn anstellt (Unsinn = potenziell gefährliche Dinge).
Man wächst ja auch mit seinen Aufgaben.


Euer Purzelbäumchen

Sonntag, 8. September 2013

Burda 9/2013: Puppe zum selber nähen Schritt für Schritt (Teil 2)

Hier nun der zweite Teil der Schritt-für-Schritt-Anleitung für das Püppchen.
Gestern kamen wir bis zum hohlen Puppenkörper. Heute geht's nun weiter mit der Füllung. Dafür habe ich normale Füllwatte aus dem Bastelladen verwendet. Das Stopfen geht am besten mit dem schon vorher verwendeten Pinselstiel oder einem Quirl (der hat zufällig den gleichen Durchmesser wie Arme und Beine des Püppchens). Am besten immer nur kleine Mengen Füllwatte verwenden, damit die Körperteile gleichmäßig gefüllt werden können. Das dauert ein Weilchen, aber führt zu einem schöneren Ergebnis (10). Auch der Kopf muss schön ausgepolstert werden, damit er später - im Eifer des Gefechts - nicht an Form verliert (11).


Die Öffnung am Haarschopf habe ich dann einfach mit einem schmalen Geradstich mit der Nähmaschine zusammengenäht. Man kann das auch mit der Hand vernähen, dann ist die Naht (je nach Geschick) weniger auffällig (12). Damit war das Püppchen fertig.
Dann habe ich noch, ähnlich der Anleitung in der Burda, Kleidung für das Püppchen gemacht. Für das Oberteil einfach ein Stück Bündchenware zuschneiden und rechts auf rechts zusammennähen. Ein paar Löcher einschneiden als Armauschnitte. Versäubert werden muss die Bündchenware nicht. Dann habe ich noch ein Röckchen aus einem Streifen Baumwollstoff angefertigt. Diesen habe ich unten versäubert und anschließend an ein grünes Gummiband genäht. Dann den Streifen noch rechts auf rechts zusammengenäht und dem Püppchen den Rock angezogen. Auf das Oberteil habe ich noch zwei Knöpfe genäht. Purzel liebt nämlich Knöpfe. 


Und das ist nun das fertige Püppchen. Sie braucht nur noch einen Namen. 
Purzel hat sie heute morgen einmal quer durchs Laufgitter geworfen. Dann war ihr Interesse an dem Püppchen erloschen. Die Puppe klappert und rasselt aber auch nicht, also wundert mich das überhaupt nicht.
Vielleicht haben die Selbermacher von Euch nun auch Lust bekommen mal so ein Püppchen zu nähen. Es ist nicht allzu schwer und funktioniert auch ohne Nähmaschine.

Euer Purzelbäumchen

Burda 9/2013: Puppe zum selber nähen Schritt für Schritt (Teil 1)

Heute spendiere ich Euch mal eine bebilderte Anleitung für das niedliche Püpchen in der (noch) aktuellen Burda (in der gibt's auch schöne Schnittmuster für Babykleidung).

So sieht das Püppchen in der Abbildung der Burda aus. Echt süß, oder?

Da konnte ich wirklich nicht widerstehen und habe ein paar Stoffreste zusammengekramt.
Zunächst werden die Schnittteile auf Schnittvlies (oder was ihr gern nehmen wollt) kopiert und ausgeschnitten. Ich habe anders als in der Nähanleitung in der Burda beschrieben, die Beine gleich aus einem anders farbigen Stoff gemacht, da ich das Püppchen ja nicht täglich neu einkleiden möchte.
Die Schnittteile werden dann auf die Stoffe gelegt und abkopiert. Für den Körper habe ich einen beigen Stoff gewählt. Die Haare sollten bei meinem Püppchen rot sein. Dafür habe ich noch einen Rest Baumwolle gefunden. Finde ich ohnehin besser, da ich beim Waschen von Filz (dieser wird in der Burda für die Haare verwendet) schon schlechte Erfahrungen gemacht habe. Die Beine sind aus einem schwarz-weiß-karierten Stoff.

Nach dem Aufmalen der Konturen auf dem Stoff (ich verwende dafür Kugelschreiber), wird mit Nahtzugabe zugeschnitten (1). 
Zunächst müssen die Deko-Teile auf das Gesicht gebracht werden, da die Puppe auf links gedreht zusammengenäht wird und dann keine Gelegenheit mehr da ist, dies akurat zu machen. Die Augen habe ich mit schwarzem Stickgarn aufgenäht (2). Sticken  will ich das mal lieber nicht nennen. Die Wangen habe ich mit zwei kleinen rosa Stoffkreisen und rosa Stickgarn erstellt (3). Ich finde das besser, weil Purzel da mehr zum Fühlen hat, als wenn die Wangen nur aufgemalt sind.


Danach wird, wenn das Gesicht fertig ist, der Haarschopf am Vorderteil und am Hinterkopfteil befestigt (4). Das ist nur bei der sichtbaren Kante notwendig, die an das Gesicht bzw. an den Hals anschließen. An dieser Naht habe ich den rote Stoff appliziert (5). Dafür habe ich einen engen Zick-Zack-Stich gewählt (0,4 mm Stichabstand, 3 mm Stichbreite). Wenn der Stoff etwas rutschig sein sollte, hilft es mitunter vorher zu heften. Bei mir hat aber das grobe Stecken mit Stecknadeln ausgereicht. Ich habe noch eine kleine Schleife an das Haar angenäht. Das kann man aber auch erst hinterher machen.
Dann können das Vorder- und das Hinterteil rechts auf rechts zusammengesteckt und festgenäht werden (6). Für die Rundungen ist es hilfreich, das Nahfüsschen der Nähmaschine immer mal wieder anzuheben und den Stoff im Stillstand weiter zu drehen. Beim Zusammennähen darauf achten, dass eine Öffnung zum Wenden verbleibt. Ich habe oben beim Haarschopf ca. 5 cm offengelassen. Das schien mir gerade für das Wenden der dünnen Arme und Beine strategisch besser, als die Öffnung am Bauch (wie in der Burdaanleitung empfohlen). Hat aber den Nachteil, dass die am Ende geschlossene Öffnung eine sichtbare Naht ergibt. 


 Dann die Nahtzugaben sorgfältig zurück- und in den engen Kurven bis fast an die Naht einschneiden, damit es beim Wenden keine unschönen Knubbel gibt (7). Nur nicht zu tief einschneiden, sonst heißt es noch mal nähen :).
Nun der friemlige Teil: das Wenden. Am besten nimmt man dazu einen langen Pinselstiel oder ähnliches zu Hilfe. Erst die Beine, dann die Arme rauspuhlen. Auch bei den Haaren schön die Rundungen rausarbeiten (8).
Und dann erst mal ein Päuschen machen und den nebenbei zubereiteten Milchreis genießen.
Morgen gibt's den zweiten Teil und ihr seht das fertige Ergebnis.

Euer Purzelbäumchen 

Mittwoch, 4. September 2013

Frühstückstablett

Ich habe mal wieder meine kreative Ader ausleben können. Dazu habe ich ein ganz normales Holztablett mit verschieden farbigen Mosaiksteinen beklebt (analog zu dem hier).
Das Kleben der Steine hat ca. zweieinhalb Stunden in Anspruch genommen. Ging schneller als ich zunächst angenommen hatte.



Das Tablett soll nun unser altes ersetzen. Wiegt aber aufgrund der Steine auch dreimal so viel. Macht ja nix - wer das Purzel tragen kann, kann auch ein schweres Tablett tragen. :)


Euer Purzelbäumchen

Dienstag, 20. August 2013

Urlaubsreif

Ende Juli war es so weit. Endlich konnten wir den lang ersehnten Urlaub antreten.
Wir haben uns für eine Woche im Westharz entschieden, im Örtchen Walkenried. Am Samstag Vormittag ging es los - bei geradezu tropischen Temperaturen. Die Autofahrt hat Purzel teils schlafend, teils plappernd, gegen Ende aber nörgelnd gut überstanden. Länger als die drei Stunden (mit Mittagspause) hätte die Fahrt aber nicht sein dürfen.

Unsere Ferienwohnung war richtig schön. Wir hatten extra darauf geachtet ein zweites Schlafzimmer zu haben, damit Purzel auch wie gewohnt ungestört durch unser Geschnarche schlafen konnte. Das Reisebett hat sie recht gut angenommen, auch wenn es ihr nicht ganz so viel Platz zum Rumkullern bot wie das heimische Bett. Ein weiterer Vorteil der Ferienwohnung war eine offene mit dem Wohnzimmer verbundene Küche. So konnten wir Purzel auf eine große Decke in der Mitte des Raumes legen und sie konnte uns bei allem beobachten. Das kam uns sehr entgegen, da unsere kleine Maus gerade am Beginn einer schwierigen Phase war und dementsprechend anhänglich.

Die Woche zu Dritt haben wir gut genießen können. Wir haben auch ein paar Ausflüge gemacht. Z.B. mit der Brockenbahn ab Schierke rauf zum Gipfel. Für schlappe 64 € für Hin- und Rückfahrt. Purzel fuhr kostenlos (!) mit. In Wernigerode haben wir nach dem Stadtbummel in der Mittagshitze den Aufstieg zum hochgelegenen Schloss mit Kinderwagen gewagt und bitter bereut. Es gab einen steilen Anstieg und einige Treppenhindernisse (nur weil wir die falschen Wege gewählt haben). Ansonsten haben wir aber auch gefaulenzt und Frisbee im Garten gespielt.


Für Purzel war die Woche sehr spannend: sie hat zum ersten Mal passiv auf einer Rutsche rutschen dürfen, im Badeteich geplanscht (sicher auf Papas Arm), vom Wiesengras genascht und ausgiebig im Zimmer rumrollen geübt.
Für Papa war es super mal wieder richtig viel Zeit mit Purzel verbringen zu können. Seitdem ist Papa für die Maus der Tollste. Der macht aber auch immer so herrlich Faxen mit ihr.
Für mich war der Urlaub auch schön, aber nicht so erholsam wie erhofft. Denn lange schlafen konnte ich nicht, da Purzels Frühaufstehphase da ihren Höhepunkt hatte - um 6:15 hat sie sich lautstark gemeldet und auch nicht mehr geschlafen. Und selbst in unserem Bett hat sie nur rumgeturnt um dann erst zwei Stunden später wieder einzuschlafen.
Naja, ausschlafen kann ich ja in 15 Jahren wieder - wenn Purzel am Wochenende erst nach dem Mittagsessen aus ihrem Zimmer schlurft. :)

Euer Purzelbäumchen