Samstag, 20. Juli 2013

Wir sind dann mal weg

Heute ist der Tag - der Tag, an dem Mama und Papa mal zusammen (!) ausgehen wollen. Seit Januar liegen hier nämlich Karten für eine Musical-Aufführung.
Wir haben natürlich schon von langer Hand geplant und meine Mutter gebeten, dass sie den Babysitter macht und zu uns nach Hause kommt. Damit Purzel auch ihre gewohnte Umgebung hat.

Im Idealfall bringen wir Purzel heute abend gemeinsam ins Bett und sie schläft bis ich wieder nach Hause komme und ihren nächtlichen Hunger stillen kann. Im Schlimmsten Fall ... ja, da setzt dann das Kopfkino ein. Im schlimmsten Fall schläft Purzel nicht gleich ein oder wird, so wie es die Woche fast jeden Abend war, nach einer Stunde schlafen wieder wach. Also wach-wach. Ich-kann-nicht-schlafen-und-möchte-bespaßt-oder-bekuschelt-werden-wach. Meine ultimativen Waffen sind in der Situation, die Waffen einer Frau - die Brüste. Purzel lässt sich nämlich sehr gut einschlafstillen.
Nur dass eben ich die Einzige bin, die derart ausgerüstet ist - mein Mann und meine Mutter haben in dieser Hinsicht ein Defizit. Ist ja sonst auch kein Problem, da ich seit Purzel drei Monate alt ist abends nicht mehr weg war. Sie ist also auch nicht(mehr) gewöhnt aus der Flasche zu trinken.

Ich habe extra in Vorbereitung dieses Abends den Getreide-Abendbrei in Purzels Speiseplan eingeführt (noch ohne Milch, da mir das zu belastend für ihren Verdauungstrakt vorkam). Seit ca. 2 Wochen bekommt sie diesen und hat den auch mit Begeisterung weggespachtelt. Man sagt ja, dass der Abendbrei Kinder durchschlafen lässt. Also meins hat das anscheinend noch nicht mitbekommen. Eher will sie noch mehr gestillt werden. Gern auch mal eine Stunde nach dem Zubettgehen.
Also werden wir ihr heute eine große Portion Brei zubereiten. Vielleicht hilft das dann für ein paar Stunden. An Kuhmilch traue ich mich trotzdem noch nicht. Nicht dass sie dann noch mit Bauchschmerzen zu kämpfen hat, wenn ich sie nicht trösten kann. Aber vielleicht mit Muttermilch angerührt ... Da kreiselt das Gehirn schon wieder völlig unnötig.

Zum Glück habe ich langsam die "Coolness" entwickelt, dass wenn Purzel mal einen Abend durch den Wind ist und schwer schlafen kann, nicht gleich die Welt untergeht. Mir graut es nur davor, dass sie aufwacht und sich von meiner Mutter auch nicht beruhigen lässt. Und dann den ganzen Abend weint. Da könnten mein Mann und ich den Abend außer Haus überhaupt nicht genießen.

Nunja, wir werden sehen. Meine Mutter kommt extra etwas eher vorbei, damit Purzel noch ausreichend Zeit zum Kontaktknüpfen bekommt und wir der Oma auch alles zeigen können.
Das wird schon - am Ende mache ich mir wieder einmal viel zu viel Gedanken und es ist alles problemlos. Ich werde morgen an dieser Stelle berichten, wie es gelaufen ist.

Aber ein (typisches Frauen-) Problem habe ich noch:
Was ziehe ich bloß an?


Euer Purzelbäumchen

Update:
Natürlich lief es nicht so ideal wie wir uns das gewünscht haben. Purzel hatte sich am Tag so gut wie nicht Stillen lassen. Wahrscheinlich hat sie Lunte gerochen. Mit Oma ist sie auch erst kurz bevor wir losfahren mussten einigermaßen warm geworden. Kurz vorm Verlassen der Wohnung, hatte sie sogar noch geweint, weil ihre Nase verstopft und ihr warm war. Ich musste also mein schlechtes Gewissen schon zu Beginn abschalten.
Mein Mann und ich konnten aber trotzdem unsere Veranstaltung gut genießen. Als wir dann schon mit einer gehörigen Portion Galgenhumor ("Wahrscheinlich wird die Oma nie wieder auf Purzel aufpassen, weil sie sich nun vier Stunden anschreien lassen musste") den Heimweg antraten, waren wir doch etwas nervös.
Tja, das war dann auch einigermaßen berechtigt. Denn Oma musste Purzel fast zwei Stunden herumtragen, schuckeln, wickeln und beruhigen. Erst danach ist Purzel im Bett eingeschlafen. Für die beiden war der Abend also nicht so entspannt wie für uns.
Aber, da Purzel uns heute morgen wieder angestrahlt hat, hinterließ es keinen bleibenden Schaden. Und so oft gehen wir nun auch in Zukunft nicht aus. Es ist zumindest schön zu wissen, dass Mama und Papa auch mal zusammen weggehen können. Machen wir bald wieder mal ... Vielleicht im ersten Halbjahr Zweitausendvierzehn.



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