Sonntag, 31. März 2013

Der Osterhase kommt auch zu ganz kleinen Mädchen

Wir haben das Osterfest zum Anlass genommen unserem Purzel eine Rassel zu schenken. Denn so langsam hat sie größeres Interesse daran, Gegenstände zu greifen. Und damit nicht immer nur unsere Finger oder ein Plastelöffel dran glauben müssen, haben wir dem Osterhasen eine Häschenrassel ins Körbchen gelegt. Da wir heute nicht zu Hause waren, kam der Hase schon am Karfreitag bei uns vorbei gehoppelt und hat die Rassel versteckt. Wir müssen zugeben, dass Purzel nicht wirklich zum Suchen zu anmieren war und haben ein bisschen geholfen *zwinker*.

Die Rassel war auch sehr interessant und wurde schon fleißig angekatscht, aber zum Selberhalten ist sie leider noch etwas dick im Umfang und der Rasselkopf etwas schwer. Aber Purzel wächst ja auch noch und wird einen kräftigeren Händedruck entwickeln, so dass das irgendwann klappen wird.

Da war das Geschenk von Oma etwas besser gewählt. Da gab es auch ein kleines Greiftier (Pferd? Giraffe? Blumenfelltier?), das die perfekte Zeigefingerstärke hat und damit von Purzel schon in einer Hand gehalten werden kann. Jetzt müssen wir noch an der Verknüpfung von "Tierchen schütteln" und erzeugtem Geräusch arbeiten.


Ich hoffe Ihr hattet auch ein schönes Osterfest.

Euer Purzelbäumchen

Mittwoch, 27. März 2013

Osterdeko


Bald ist Ostern und da braucht es auch ein wenig frühlingshafte Deko in der Wohnung, gerade wenn der Frühling draußen auf sich warten lässt. Für den Strauß habe ich drei Stengel Korkenzieherweide gekauft. Vielleicht finde ich noch ein paar blühende Zweige, die ich dazustecken kann. Im Blumenladen hatte ich vorgestern leider kein Glück.
Die Schale ist mit Naturbast und in Serviettentechnik beklebten Styroporeiern gefüllt. Leider kann ich das mit dem Serviettenkleben nur abends in der Küche machen, da der Lack-Kleber bestialisch stinkt und ich Purzel den Dämpfen nicht aussetzen möchte. Vielleicht finde ich noch einen Kleber, der nicht so extrem riecht und keine Kopfschmerzen verursacht.

Euer Purzelbäumchen

Sonntag, 24. März 2013

Sing some songs

Als frisch gebackene Eltern dachten wir uns, wir müssten mal wieder unsere Kinderlieder-Kenntnisse auffrischen. Also flugs beim Stammonlineshop CDs bestellt, die uns dabei auf die Sprünge helfen sollen. Heute ergab sich auch die Gelegenheit mit der Lehrstunde zu beginnen - eine 1-stündige Autofahrt.

Also die CD "Kinderlieder Klassiker Best of" ins Autoradio geschmissen und lustig mitgeträllert. Die ersten Zeilen und der Refrain saßen in der Regel noch ganz gut und auch bei den Lalala-Passagen waren wir spitze.
Wenn man aber mal nach langer Zeit wieder Kinderlieder hört, fällt einem auf wie brutal und grausam diese mitunter sind.

In "Wer will fleißige  Handwerker sehen?" wird anscheinend das Thema Kinderarbeit spielerisch aufgearbeitet.
Wer will fleißige Handwerker seh´n,
ei, der muss zu uns Kindern gehn.
Stein auf Stein, Stein auf Stein,
Das Häuschen wird bald fertig sein.
Früh übt sich, wer ein Maurer werden will. Auch angehende Maler, Tischler und Schuster finden eine Erwähnung. Passend für eine Kampagne der IHK zur Nachwuchsförderung.

In "Fuchs, Du hast die Gans gestohlen" wird es blutig:
Fuchs, du hast die Gans gestohlen,
Gib sie wieder her,
Sonst wird dich der Jäger holen
Mit dem Schießgewehr.

Seine große, lange Flinte
Schießt auf dich den Schrot,
dass dich färbt die rote Tinte
Und dann bist du tot.

Liebes Füchslein lass dir raten.
Sei doch nur kein Dieb
Nimm, du brauchst nicht Gänsebraten,
Mit der Maus vorlieb. 
Ich kannte als Kind nur die erste Strophe und das hatte wahrscheinlich auch einen Grund. Da hoffe ich dann perspektivisch auf das Mitgefühl der Erzieher im Kindergarten. Ich möchte unserem Purzel nicht erklären müssen, was Schrot ist und warum dieser mit roter Tinte gefüllt ist.

Naja, ich halte mich dann wohl erstmal an das Lied "Mein Hut der hat drei Ecken". Da kann ich den Text gut mit meinem Gewissen vereinbaren. Und textsicher bin ich da auch.

Und Purzelpapa wird wohl lieber sein Lieblingslied von Wizo vorsingen:
Ä roder Käfer grabblt auf meinem Gagtus
Und isch stand danääben un' schau dem Gääfr zu
Er had geine Schuu an un' grabblt da
Mit seinem naggde Fuus
Auf ein'n Schtahahachel
Un' Gan blödslisch schbringe wie ein Gänguru kuku

 Aber vielleicht gibt es auch moderne Kinderlieder, die etwas zeitgemäßer und kindgerechter sind. Wir sind noch auf der Suche...

Übrigens haben wir es nicht geschafft, die CD bis zum Ende zu hören. Wir wollten dann doch nicht mit einem Dachschaden am Ziel ankommen. Die Gefahr hätte bestanden, jaja.

Euer Purzelbäumchen




Samstag, 23. März 2013

10 1/2 Wochen

So alt ist Purzel mittlerweile.
Hinter uns liegen spannende und aufregende, aber auch anstrengende Wochen mit unserem kleinen Schatz.
Was Purzel mittlerweile kann:
  • In verschiedensten Tönen schnaufen, stöhnen, qiuetschen, lachen und schreien. Wir suchen noch nach dem entsprechenden Babelfisch, der uns das Stimmungs-Rätselraten erleichtert.
  • Mittags auf dem Bauch schlafen (dann kann Mama auch mal abwaschen)
  • Supertoll kuscheln.
  • Die an dem Spielebogen befestigten Plüschteile (ein Häschen und ein Ball) mit mehr oder weniger kontrollierten Bewegungen anstupsen. Um die Eltern absichtlich zu verwirren, wird der Hase anvisiert und der Ball vermöbelt. Oder anders herum.
  • Spucken, wenn gerade kein Spucktuch in der Nähe ist.
  • Abends von 20:00 bis 4:00 am Stück schlafen. Ich genieße es, solange es so ist.
  • Exzessiv am Daumen oder wahlweise der ganzen Hand nuckeln.
  • Mit dem Schmusetuch spielen und das weit von sich werfen. Es hat ja eine Zurückholautomatik.
  • Ganz zuckersüß lächeln. Leider schaffe ich es nie, das auf einem Foto festzuhalten. Kamera und Handy vor Purzels Gesicht rufen immer andere Gesichtsregungen, z.B. skeptisch schauen, hervor.


Dienstag, 19. März 2013

Das Ding ist ab - Fast

Was haben wir auf den heutigen Termin beim Orthopäden hingefiebert. Nach 6 Wochen Spreizhose (genau genommen, war es eine Platte zum Umschnallen) tragen, sollte kontrolliert werden, wie sich Purzels unspezifisch ausgebildete Hüfte entwickelt hatte. Ich hatte echt Angst, dass sie weiterhin "Das Ding" tragen muss. Denn mit ihrem nun langsam wachsenden Bewegungsradius, würde ihr das Teil immer mehr im Weg sein.

Ich weiß noch wie schrecklich es war, als wir mit unserem 4 Wochen alten Säugling zum ersten Hüftultraschall waren. Unser Purzel hat sich wegen der etwas rabiaten Behandlung bei der Untersuchung kaum beruhigen lassen. Und wir wissen gar nicht wie uns geschieht, so schnell hat Purzel "Das Ding" um. Auch keine Aufklärung der überrumpelten Eltern. Die Ärztin teilt uns nur mit, dass "er" (ja, sie hat sich nicht mal die Mühe gemacht, sich Purzels Geschlecht zu merken) das Teil jetzt 6 Wochen lang Tag und Nacht tragen muss. Mir tut der Anblick, wie Purzel "Das Ding" umgeschnallt wird, so weh, dass ich krampfhaft die Tränen zurückhalten muss. Und ich denk mir, wie kann die blöde Kuh so mit unserem kleinen Würmchen umgehen. Feingefühl ist echt fehl am Platz.
Zum Glück hat es unser Purzel nicht so sehr gestört die Spreizvorrichtung zu tragen. Und wir hatten uns auch nach zwei Tagen daran gewöhnt. Das Ding war trotzdem ungeliebt - unpraktisch beim Wickeln und kein schöner Anblick. Ebenso staute sich die Feuchtigkeit der Windel unter dem Plasteschild. Nicht gut bei zarter Babyhaut.

Der heutige Termin verlief aber entspannter. Purzel nun schon älter, hat tapfer mitgemacht. Und nachdem ich bei der Ärztin ein gemurmeltes "Alles gut" vernahm, malte ich mir schon aus, was ich mit "dem Ding" mache. Verbrennen, in den Fluss werfen, als Kunst an ein Museum verkaufen.. 
"Die nächsten 6 Wochen nur noch nachts tragen lassen und tagsüber breit wickeln" - Äh, wie? Waren die Werte nicht gut? "Wir brauchen zwei positive Befunde" - Achso, eigentlich ist alles gut, aber proforma muss Purzel "Das Ding" trotzdem tragen. Hmpf. Naja gut, ein Teilerfolg.
Aber nun darf ich in 6 Wochen noch mal da hin.

Ich glaube langsam, dass der Hüftultraschall bei Säuglingen für die Orthopäden ein gesichertes Grundeinkommen ist. Jeden Dienstag werden dort nämlich die kleinen Mäuse am Fließband untersucht. Naja, die Orthopäden wollen ja auch Leben. Und wir trösten uns damit, dass Purzel zumindest keine Probleme mit der Hüfte haben wird.

Euer Purzelbäumchen

Montag, 18. März 2013

Ein großer Ausflug

Heute haben wir zum ersten Mal einen "Trip" in die Innenstadt gewagt.
Anlass war ein Treffen mit einer lieben Freundin, die leider bald wegzieht, so dass wir ein letztes Mal im Lieblingscafé quatschen wollten. Und Purzel musste mit.

Nach der Mittagsmahlzeit bin ich dann also los. Purzel in das Tragetuch gepackt und zum ersten Mal Straßenbahn gefahren (beim Bus fahren sind wir schon Fortgeschrittene). Mit einem netten Hustenanfall der Marke "sibirischer Bluthusten" hat Purzel die umstehenden / -sitzenden Fahrgäste erschreckt. Dann einen kurzen Abstecher ins Karstadt in die Stoffabteilung. Dort habe ich einen schönen senfgelben Stretchstoff gefunden, aus dem ich Purzel gern ein Jäkchen nähen möchte. Der Stoff ist also vorhanden, nun brauch ich nur noch Zeit zur Anfertigung.

Anschließend bin ich noch einmal schnell zu H&M um mir einen ordentlichen Still-BH und Stillshirts zu kaufen. Beides habe ich gefunden, plus zwei Strickjäkchen. Und an der Kinderabteilung kam ich natürlich auch nicht vorbei. Ich glaube, das ist eine mit der Schwangerschaft entstandene Fehlfunktion in meinem Gehirn. Das Kind hat genügend Sachen zum Anziehen und ist denen auch blitzschnell entwachsen. Trotzdem ertappe ich mich ständig dabei, bei Kinderkleidung zu gucken (und auch zu kaufen) - böse Mama. Eigentlich müsste das Elterngeld beim doppelten Nettogehalt liegen, man erliegt zu vielen Versuchungen ... naja, natürlich habe ich etwas gefunden, was Purzel unbedingt braucht. Ganz dringend natürlich *räusper*
Sind die Kleidchen nicht süß?


Dann schnell zum Treffpunkt. Natürlich war Purzel ausgerechnet jetzt mit Futtern dran und erwachte auch so langsam geräuschvoll aus dem friedlichen Schlaf. Also schnell die Beine in die Hand und in das nahegelegene Einkaufszentrum. Am Vormittag hatte ich mich extra über Wickel- und Stillmöglichkeiten in der Innenstadt informiert und im Einkaufszentrum sollte es diese geben. Angeblich in ansprechender Form. Wir also in den ersten Wickelraum ... dort wurde gerade gewickelt, und der Stinkbombeneimer wahrscheinlich seit Tagen nicht geleert. Ich also naserümpfend rückwärts aus dem Raum raus. Zum Glück gab es noch einen weiteren Raum, in dem einem zumindest nicht die Tränen in die Augen schossen. Es gab sogar einen Holzstuhl. Also Purzel aus dem Tuch schälen, Brust auspacken und futtern lassen. Klappte erstaunlich gut. Wahrscheinlich auch weil Purzel in dem kargen Raum nicht vom Trinken abgelenkt werden konnte. Zu Hause stillen ist aber weitaus schöner und bequemer, allzu oft werde ich das also nicht machen. Nach der Arbeit das Vergnügen.

Auf ins Café. Natürlich hat Purzel nicht so mitgemacht, dass sie gleich eingeschlafen ist. Nein, man muss noch ein bisschen das Café zusammenschreien, aber der Kellner hatte zum Glück gute Ohren, so dass wir trotzdem unsere Kuchenbestellung aufgeben konnten. Da ich den anderen Gästen nicht ihren Kaffee madig machen wollte, habe ich Purzel (die Brust hat sie verweigert) mit einem Schnuller ruhig gestellt - ist dann wieder seelig eingeschlafen. Meine Freundin und ich konnten also ausgiebig quatschen. Bis Purzel sich nach eineinhalb Stunden so langsam wieder meldete. Das war das Zeichen zum Aufbruch. Pünktlich um 6 kam ich zu Hause an, völlig verschwitzt mit einem schreienden Kind im Tuch. Der Abschied von meiner Freundin fiel also entsprechend kurz aus.

So hatte Purzel also einen spannenden Tag und ich war am Ende fix und fertig, aber auch froh, dass ich mal so richtig draußen war.

Euer Purzelbäumchen


Sonntag, 17. März 2013

Kuscheln mit Papa

Es gibt nichts Schöneres als Sonntagvormittags mit Papa zu kuscheln... So lange bis der nächste Hunger kommt.

Samstag, 16. März 2013

Wir genießen die Sonne

Heute waren Purzelpapa, Purzel und ich lange in unserem Viertel spazieren. Mehr als eineinhalb Stunden bei schöner Nachmittagssonne, aber eisigen Temperaturen.
Da konnte ich gleich mal meine Neuanschaffungen für die Kamera ausprobieren (ein 55 - 250 mm Objektiv und eine Gegenlichtblende) und mir gepflegt die Hände abfrieren.


Donnerstag, 14. März 2013

Tragetuch vs. Kinderwagen

Tragetuch oder Kinderwagen? Was ist besser?
Eindeutige Antwort: Beides gut.
Der Kinderwagen hat jetzt gerade im Winter den großen Vorteil, dass ich keine Angst haben muss, Purzel beim Ausrutschen auf glatten Gehwegen unter mir zu begraben. Und man muss keinen 6-kg-Quasi-Schwangerschaftsbauch vor sich her tragen.

Aber der Kinderwagen hat ein paar entscheidende Gegner: Stufen und nicht automatisch öffnende Türen. Bestes Beispiel dafür geschah letzte Woche. Ich beschloss zu Beginn des Spaziergangs um die Mittagszeit bei Subway einzukehren. Ja, drinnen ist genug Platz für den Kinderwagen. Aber mit Kinderwagen in den Laden reinzukommen. Ich hab innerlich geflucht. Die Tür mit dem Wagen aufstoßen ging nicht. Also rückwärts rein und die Tür mit dem Hintern aufstoßen. Dass ich dafür den Kinderwagen erst umständlich wenden musste, sollte erwähnt werden. Das sah sicherlich sehr unbeholfen aus. Ich fühlte mich auch so. Zumal drinnen 5 junge Männer saßen, von denen es keiner für nötig hielt mir ein wenig zur Hand zu gehen. Nein, man glotzt nur doof.
Und beim Rausgehen dasselbe Spiel. Nur, dass nun zwei der fünf draußen direkt vor der Tür standen und rauchten. Blödmänner. Keine Manieren.

Wenn ich nun also Besorgungen mache, schwöre ich aufs Tragetuch. Ist ein Stückchen Freiheit, auch wenn ich an der Freiheit schwerer tragen muss.

Ich mache dann gern den Kinderwagenschiebenden die Türen auf, ich habe ja die Hände frei dafür...

Was findet Ihr besser? Kinderwagen oder Tragetuch?

Euer Purzelbäumchen

Mittwoch, 13. März 2013

Planwirtschaft

Nein, heute geht es nicht darum, die Volle-Windel-Produktionszahlen für 2013 festzulegen. Es geht um den einfachen Akt, einen Säugling zu einem Termin mitzunehmen.

Aufgrund der Erkältung letzte Woche musste ich einen Zahnarzttermin auf heute verschieben. Schon den Termin auszumachen, war mir nicht ganz geheuer. Die Frage der Zahnarzthelferin auf meine Aussage hin, dass ich meine kleine Tochter mitbringen müsste, ob sie denn den Ein-Stunden-Termin aushalten würde, machte mich stutzig. Ja, was soll ich denn machen? Wenn Purzel nicht gerade eingeschlafen ist, kann es durchaus sein, dass sie quängelt. Und wenn ich auf dem Zahnarztstuhl sitze und gerade von Bohrer und Sauger malträtiert werde, wird es mir auch kaum möglich sein sie zu beruhigen. Nur meine bloße Anwesenheit hat leider noch nicht diese Wirkung auf Purzel.

Also war ich gestern schon entsprechend angespannt, ob das denn klappen wird. Für die 1 Stunde beim Zahnarzt ist zusätzlich jeweils eine halbe Stunde für Anreise und Abreise mit dem ÖPNV einzuplanen. Also ist mal schnell die Zeit zwischen zwei Mahlzeiten damit aufgebraucht. Mein Horrorszenario also: Purzel meldet sich vor Hunger beim Zahnarzt und ich muss dann vor dem Nachhauseweg noch im Wartezimmer stillen. Ich habe extra den Tag zuvor mit Tuch stillen geübt. Fand Purzel nur nicht so prickelnd - das Tuch über dem Kopf. Man schaut ja gern in der Gegend rum beim Futtern. Also sah ich mich schon im vollen Wartezimmer meine Brust entblößen... Ja, ich hatte mir sogar noch Kunstmilch besorgt, die ich ihr notfalls mit der Flasche geben könnte. Was ich natürlich nicht hatte, war eine kleine Thermosflasche um warmes Wasser zum Anrühren mitnehmen zu können. Also fiel diese Option auch weg. Und ein bisschen wie ein Versager hätte ich mich mit Fläschchen auch gefühlt.

Und wie lief es heute: Stillen am morgen, kurz bevor ich losfahren musste, klappte nur mäßig. Kurzes Trinken und dann keine Lust mehr. Im Bus ist Purzel eingeschlafen, schaukelt ja auch schön. Beim Zahnarzt angekommen, gehen die Augen auf. *Schluck* Da habe ich gleich panisch den Schnuller rausgesucht und Purzel in den Mund gesteckt (ja ich weiß, dafür sind Schnuller eigentlich nicht da).
Dann mit Kinderwagen-Tragetasche in das Behandlungszimmer. Zahnärztin und Zahnarzthelferin gleich ganz fasziniert "Oh, wie süß"...
Ja, jetzt sagt ihr das noch. Aber wartet bis sie die Lust verliert und schreit... Dann heißt es schnell "Oh, was hat es denn?" = 'Mach, dass es leise ist!'
Und am Ende hat Purzel super durchgehalten und ich konnte sogar noch unbehelligt nach Hause fahren. Erst als wir die Wohnungstür passiert haben, hat sich die Kleine lautstark wegen Hunger gemeldet. War aber auch längst Zeit.

Fazit: Ich muss cooler werden und meinem Kind mehr vertrauen. Und vor allem keine Angst vorm Brustentblößen in der Öffentlichkeit haben...

Ich übe noch..

Irgendwann packe ich das.
Bestimmt.
Vielleicht...


Euer Purzelbäumchen

Kannen-Styling

Seit neuestem haben wir Thermoskannen, eine für Kaffee und eine für Tee. Ursprünglich haben wir die erste Thermoskanne für Purzel gekauft. Nicht um Muttermilch warm zu halten und für das zweite Frühstück aufzubewahren - Nein, unsere Hebamme gab uns im Vorbereitungskurs den Tipp zum Popo abwischen keine Feuchttücher sondern Waschlappen und warmes Wasser (aus der Thermoskanne) zu nutzen. 

Naja und da Purzel noch nicht da war und es nervte beim gemütlichen Sonntags-Frühstück immer wieder in die Küche zu rennen um Kaffeenachschub zu holen, haben wir die Kanne zweckentfremdet. Purzels Hintern würde der Kaffeegeruch schon nicht stören. Tja, und dann war Purzel da und wir zu bequem warmes Wasser abzufüllen. Nun nehmen wir kaltes Wasser (geht auch, die Feuchttücher sind ja auch nicht vorgewärmt) beim Windeln wechseln. 

Und da Tee aus der Kaffeekanne so gar nicht schmeckt, haben wir uns auch noch eine zweite besorgt, die nun nur für Tee genutzt wird. Bei den Kannen handelt es sich aber um ganz einfache Edelstahlkörper. Klar, dass da mein Bastlerherz höher schlägt ... und so habe ich den gestrigen Abend genutzt, die Hülle der beiden Thermoskannen zu verschlimmbessern.
Seht selbst:


Gestaltet habe ich die Oberfläche mit den Brilliant Paintern von Marabu. Mal sehen, wie die Kannen nach dreimal abwaschen ausschauen.

Euer Purzelbäumchen

Montag, 11. März 2013

Muttergefühle vs. Mutterglück

Tja, es gibt wohl Frauen, die sind sofort im Mama-Modus, wenn sie erfahren, dass sie schwanger sind. Bei mir hat das lange gedauert. Nach anfänglicher Freude über die zwei blassrosa Streifen im Anzeigefenster des Schwangerschaftstest, kamen bei mir eher die Zweifel. Und das ging auch locker noch die ersten zwei, drei Monate. Mein Mann war von Anfang an Feuer und Flamme, aber ich hab mich immer gefragt "Packst Du das? Bist Du schon bereit dafür?".

Das Schizophrene daran: unser Purzel ist ein Wunschkind. Aber es ging einfach auch sehr schnell und ich hatte auch keine Vorstellung, was das Muttersein überhaupt bedeutet. Hinzu kam die Unsicherheit: geht alles gut? Gerade in der ersten Zeit kann ja noch viel passieren. Da ist es vielleicht auch ein wenig Selbstschutz, wenn man sich noch nicht so an den Gedanken, Du bist bald Mama, gewöhnt hat. Als ich das kleine Würmchen im ersten regulären Ultraschall gesehen habe, war das schon ein spezieller Moment. So ein kleines Wesen, das nun in mir heranwächst. Aber Muttergefühle - Fehlanzeige.
Erst als ich eines Tages leichte Blutungen bemerkte und panisch bei meinem Frauenarzt anrief, wurde mir klar, dass es mir nicht ganz so egal ist, ob ich das Kind verlieren würde, wie mir mein Verstand einreden wollte.

Trotzdem wurde die Schwangerschaft für mich erst richtig real, als ich die ersten Bewegungen im Bauch spürte. Also nicht nur die Blähungen, sondern echte Bewegungen (das ist nicht leicht zu unterscheiden). Das war gerade im Urlaub, vor allem wenn ich am Strand auf dem Bauch gelegen habe. Da war ich schon im 5. Monat.
Danach habe ich mich dann auch auf unser Purzel gefreut und die Schwangerschaft etwas mehr genießen können. Etwas. Ich hatte zwar eigentlich eine Traumschwangerschaft, aber so richtig toll fand ich es nicht, immer runder und unbeweglicher zu werden. Es gab Tage da hat es mich geradezu genervt. Auch die Vorbereitungen für die Ankunft des Purzels: Klamotten einkaufen, Kinderzimmer streichen, Möbel kaufen und Kinderwagen besorgen, war eher Stress.
Also wann ist man Mutter? Mit der Geburt des Kindes? Oder doch schon in der Schwangerschaft? Wenn ich im Nachhinein darüber nachdenke, geht das mit dem Mama sein schon eher los. Klar, ich habe mich nicht so gefühlt. Aber ich habe schon Verantwortung für das Leben in mir übernommen, bevor ich es überhaupt gespürt habe: keinen Alkohol mehr (geliebte Margaritas *schnüff*), kein rohes Fleisch, kein Sushi usw. regelmäßige Besuche beim Frauenarzt, auch die geplante Hochzeitsreise nach Kambodscha haben wir wegen des Risikos für Purzel storniert. Mamasein heißt nicht unbedingt vor Glück überschäumen, sondern sich um das Leben des Kindes zu sorgen und Verantwortung zu übernehmen.

Und als Purzel auf der Welt war, war ich zwar froh, dass unsere Kleine endlich da war, aber ich war mit der neuen Rolle und dem fremdbestimmten Leben in der ersten Zeit extrem überfordert. Gerade zu wissen, dass dieses kleine Wesen von einem selbst abhängt und man es nicht einfach jemand anderem überlassen kann, ist ein überwältigendes Gefühl.

Nun nach 2 Monaten empfinde ich das sogenannte Mutterglück. Ich könnte unseren kleinen Schatz den ganzen Tag Knuddeln und Wuddeln bis ihm die Luft weg bleibt. Aber ambivalent ist das Muttersein trotzdem noch. In der Nacht, wenn ich eigentlich schlafen will, unser Purzel nicht ordentlich trinkt und ich weiß, dass sie in einer Stunde wieder vor Hunger schreit, ja da .. da könnte ich manchmal vor Wut ins Kissen beißen. Dann wiederhole ich gedanklich das Mantra einer Mutter: "Wenn es Dich morgen früh wieder anlächelt, ist der ganze Ärger vergessen!" Ja, einreden kann man sich das, es klappt leider nicht immer :)
Zum Glück ist unser Purzel zuckersüß und ich kann ihm nicht wirklich böse sein. Aber das Recht auf ein bisschen Sarkasmus behalte ich mir für mein Mutterglück vor.


Mittwoch, 6. März 2013

Die natürlichste Sache der Welt

Über was ich mir vor der Geburt so Gedanken gemacht habe: Kind im eigenen Zimmer schlafen lassen oder nicht? Welcher Kinderwagen ist der richtige? Hat das Mobile ausreichend kontrastreiche Farben? Also Gedanken über jeden Mist.
Vor einem Thema hatte ich aber gar keine Angst: Stillen. Das machen ja alle Mütter (wenn sie können) Für mich war klar, dass ich stillen möchte. Ist das beste fürs Kind, fördert die Rückbildung der Organe nach der Geburt, stärkt die Mutter-Kind-Bindung. Es gibt etliche gute Gründe warum man seinem Kind die Brust geben sollte. Auch im Geburtsvorbereitungskurs war Stillen Thema einer Stunde. Warum Stillen, wie verändert sich die Milch im Laufe der Zeit, auf was muss ich bei der Ernährung achten, welche Stillpositionen gibt es und welche Hilfsmittelchen (Handpumpen zum Abpumpen der Milch, Stilleinlagen, usw.) könnte ich benötigen.
Alles ganz einfach. Dachte ich ...

Und dann war das Purzel da und wollte versorgt werden. Wie das Kind richtig angelegt wird, wird einem im Krankenhaus (einigermaßen) gezeigt. Warten bis das Babymündchen ordentlich geöffnet ist und dann schnell an die Brust führen. Dass man dafür als ungeübte Mama gefühlt 4 Hände benötigt, kann keiner nachvollziehen: Brustwarze mit der einen Hand in Form bringen, mit der anderen das Köpfchen zur Warze führen, den Zeigefinger der dritten Hand als Beißholz in den eigenen Mund nehmen und mit der vierten die Tränen, die einen beim Ansaugen in die Augen schießen, wegwischen.

Hätte mir jemand gesagt, wie kompliziert und schmerzhaft stillen sein kann, ich hätte mich eventuell mental anders darauf vorbereitet. Die Schmerzen der ersten Wochen beim Stillen werde ich nicht vergessen. Blutige, wunde Brustwarzen sind eine Qual und die Qual wiederholt sich alle zwei bis drei Stunden, da das Kleine ja nicht nur einmal am Tag trinkt. Ich war drauf und dran zu sagen, ich gebe ihr die Flasche. Denn je näher die nächste Mahlzeit rückte, umso größer wurde der Horror davor.
Einzig Stillhütchen und Brustwarzensalbe brachten mich nach 14 Tagen auf den Weg der Besserung, da durch Nutzung dieses Plastiknippels das richtige Anlegen nicht so entscheidend war und die Brustwarze erst einmal abheilen konnte. Dass ich unserem Purzel das Hütchen aber auch erst in der 7. Woche abgewöhnen konnte, ist die Kehrseite dessen.

Zum Stillen wird ja ein Stillkissen empfohlen, damit man als Mutter ganz entspannt die Stillzeit genießen kann. Ich fand es aber immer furchtbar umständlich beim Stillen erst das Stillkissen bzw. weitere Kissen im Rücken um mich herumzubasteln, dann das Kind aufzunehmen, dann das Stillkissen noch einmal nachruckeln, dann merken, dass man doch unbequem sitzt, sich aber nicht trauen die Position zu ändern, weil das Kind ja schon so schön trinkt.
Emanzipiert habe ich mich von diesem Prozedere nach ca. 4 Wochen. Ich war mutig und habe einfach mal probiert das Purzel mit dem Kopf in der Armbeuge liegend zu füttern (ganz ohne Youtube-Anleitungsvideo). So wie es die Frauen früher auch gemacht habe. Ganz klassische Wiegeposition. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie stolz und froh ich war, als das beim ersten Mal funktionierte. Das erste Erfolgserlebnis beim Stillen. Seitdem stille ich nur noch so. Das Stillkissen dient Purzel damit nur noch als Tagesbett.

Als Frau hat man ja auch die große Angst: Wird mein Kind satt? Habe ich genug Milch? Schließlich will man sein Kind vollständig versorgen können und nicht zufüttern müssen.
Tja, ich musste mich fragen, wo soll ich mit der ganzen Milch hin?
Ich bin regelmäßig ausgelaufen. Beim Stillen lief Purzel die Milch seitlich aus dem Mundwinkel. Die Stoffwindel war und ist mein bester Freund um meine und Purzels Kleidung vor Milchflecken zu schützen. Beim Stillen habe ich bei der "inaktiven" Brust mit einer Milchauffangschale die Milch, die sonst in der Kleidung landen würde, gesammelt. Damit hätte ich locker noch einen weiteren Säugling durchbringen können. Auch die Qualität der Milch ist vorbildlich. Purzel nahm jede Woche locker 400 g zu (150 - 200 g sind wohl normal). Unser kleiner Wonneproppen...
Und zu der vielen Milch, kam nun auch noch ein starker Milchspendereflex. Kleiner Exkurs: Stillen funktioniert so: Kind nuckelt an der Brust, signalisiert "Gib mir Milch" - Brust produziert, Milch schießt ein - Kind trinkt bis es erneut den Milchspendereflex auslösen muss. Bei mir schießt gleich richtig viel Milch ein, so dass Purzel druckbetankt wird. In der ersten Zeit hat sie sich dabei noch verschluckt, mittlerweile trinkt sie wie ein Weltmeister und löst den heftigen Milchspendereflex freiwillig in der Form aus, indem sie mit gefühlten 10 MPa ansaugt *autsch*. Mein Kind ist also kein Genießer sondern ein Schlinger. Woher sie das hat, weiß ich nicht. Papa isst im normalem Tempo und ich bin ein sehr langsamer Esser. Das hat nun den Vorteil, dass sie nach ca. 5 min (was vorher zweimal 15 min waren) satt ist. Das ist natürlich gerade nachts sehr angenehm.

Vorm in der Öffentlichkeit stillen habe ich noch Bammel. Ich war noch nie der Freund des öffentlichen Brustzurschaustellens (vor allem meiner eigenen). Und wenn mir dann auch noch die Milch aus der Brust schießt, weil Purzel grad mal den Kopf wegdreht... Ich weiß nicht. Was sprach noch mal gegen Flaschennahrung?

Ihr seht, Stillen ist zwar die natürlichste Sache der Welt, aber kein Thema hat mich in den letzen 8 Wochen so umfangreich und variabel in seiner Ausprägung beschäftigt, wie die Ernährung meines Kindes.
Davon, dass wir seit ca. eineinhalb Wochen in der Ich-hab-jetzt-zwar-Hunger-aber-ich-find-die-Brust-grad-nicht-so-knorke-also-schrei-ich-mal-die-Brustwarze-an-Phase, auch Brustschreiphase genannt, sind, fang ich jetzt gar nicht an.
Nunja, ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass Stillen für mich einmal das schöne, Nähe zwischen mir und meinem Kind schaffende Ereignis wird, dass von der Welt oft so beschrieben wird. Wahrscheinlich dann, wenn ich gedanklich schon das Abstillen plane. Ist ja immer alles am Schönsten, wenn es zu Ende geht.

Euer Purzelbäumchen

Dienstag, 5. März 2013

Purzels liebstes Schmusetier

Heute zeige ich Euch das in der Vorweihnachtszeit hergestellte Plüschtier für Purzel. Dieses ist selbstgenäht und damit ein Unikat. Die Vorlage für dieses niedliche Tierchen habe ich auf der folgenden Website gefunden: http://creenfantin.canalblog.com/...

Für den Grundkörper habe ich weichen, schwarzen Kurzhaarplüsch (das Zeug fusselt extrem) genommen. Am aufwendigsten war die Applikation der verschiedenen bunten Körperteile. Das gelbe Gesichtchen ist ebenso aus Plüsch, die kleinen Teile aus festem Baumwollstoff. Nach dem Auflegen der Körperteile habe ich diese mit der Nähmaschine mit einem Zick-Zack-Stick (kurzer Abstand) umrandet. Am Ende nur Vorder- und Rückseite links zusammengenäht, gewendet und mit Füllwatte ausgestopft.

Nach ca. 4 Stunden war das Biberchen fertig. Und mein geplagter Schwangerschaftshintern auch.


Dass der Biber uns mit lächelndem Gesicht die Stinkefinger zeigt, fiel meinem Mann eine Stunde nach Fertigstellung auf ;) Aber wir nehmen es gelassen, unserem Purzel wird das wohl erst auffallen, wenn es schon längst anderen Unsinn gelernt hat.

Purzel kennt das Biberchen bereits vom ersten Tag an und wird jede Nacht von ihm bewacht. So langsam erkennt sie das Tierchen auch und vermöbelt es mit ihren derzeit noch unkontrollierten Armbewegungen. Aber das hält der Biber aus und irgendwann wird er dann auch zum echten Kuscheltier.

Purzelpapa war der Meinung wir bräuchten den Biber noch einmal, für den Fall des Verlustes des Originals oder wenn mal gewaschen werden muss. Ich bin aber der Meinung, bei Verlust muss das Purzel da einfach durch. Ich würde den Biber auch nicht noch einmal exakt so hinbekommen, so dass Purzel den Schwindel ohnehin bemerken würde.
Wir könnten den Reservebiber sicherlich auch nicht im gleichen Maße wie Nummer 1 abnutzen. Nee, da such ich mir lieber andere kreative Projekte.

Euer Purzelbäumchen

Montag, 4. März 2013

Die Geburt - Part II

Wie versprochen der zweite Teil:

Wo waren wir? Der Schmerz wurde schlimmer. Es war nun mittlerweile gegen 6 und so langsam hatte ich echt keine Lust mehr. Aber es standen wohl bestimmt noch etliche Zentimeter Muttermund zwischen Purzel und den Armen der Hebamme.

Mir wurde vorgeschlagen, dass ich doch ein Abendessen zu mir nehmen könne. Hm, Essen, lenkt mich ja sonst immer ganz gut ab. Also probieren wir das. Purzelpapa und ich schlurfen also langsam Richtung Speiseraum und finden tatsächlich eine "Assiete" mit meinem Namen drauf. Aber wehe der Herr Gemahl nimmt auch nur einen Bissen von diesem Teller zu sich. Ist ja schließlich nur für die Mutter vorgesehen und von der Krankenkasse bezahlt. Selbst Kaffee müssen sich die armen Männer, die ja auch wach und fit bleiben müssen, gegen Bares aus dem Automaten ziehen. Und der schmeckt noch nicht mal wie Kaffee. Aber da wir ja von unserer Hebamme optimal vorbereitet wurden, hatten wir alles Wichtige für die Herren-Kliniktasche gepackt:
  • Jogginghose
  • Kleingeld
  • und Müsliriegel oder eine Banane (Ihr könnt Euch die Freude der Männer im Geburtsvorbereitungskurs vorstellen)
  • Getränk
An dieser Stelle sei erwähnt, dass Purzelpapa mir in der Schwangerschaft stolz davon berichtete, wie ein Ehemann sich Leberwurststullen in den Kreissaal mitbrachte. Ich habe ihm, ob des Leuchtens in seinen Augen, bei Nachahmung Schläge angedroht.

Ich quälte mir nun also tapfer in den Wehenpausen (das sind die Augenblicke zwischen den Wehen, in denen man sich von den Wehen "erholen" kann; Pause in diesem Stadium ca. 3 min) ein trockenes Käse-Vollkornbrot rein. Geschafft habe ich es, glaube ich, nicht und meinem Liebsten doch was abgegeben. Ich rechnete noch mit zahlreichen Stunden, so dass der Papa wenigstens fit bleiben sollte.
Zurück in unserem Vorbereitungszimmer, es ist mittlerweile ca. 19 Uhr, erfahren wir von der Oberärztin, dass ab 20 Uhr ein Kreissaal frei werden wird und wir dann dorthin umziehen können.
Ich höre schon gar nicht mehr richtig hin, denn so langsam habe ich die Schmerzen satt und bin gedanklich bereit für Schmerzmittel. Nachdem ich dann auch laut bei der Hebamme nach Schmerzlinderung bitte, wird mir der Wunsch erfüllt und flugs darauf ein Tropf reingerollt und mit dem schon bei der Aufnahme gelegten Zugang verbunden. Die Hebamme lässt uns wieder allein, aber die Schmerzen werden nicht weniger sondern doller, auch der Wehenschreiber schlägt deutlich nach oben aus. Ich: "Schatz, ich glaub, das wird schlimmer. Ich halt das nicht mehr aus." Der Wehenschreiber zeigt nun drei große, kurz hintereinander folgende Wehen an. "Kannst Du mal bitte die Hebamme rufen, irgendwas ist anders!" Purzelpapa drückt das Knöpfchen - Hebamme erscheint, schaut sich den Wehenschreiber an und sagt nur "Ich bin gleich wieder da."
Ich weiß schon gar nicht mehr, wo ich die Wehen noch hinatmen soll. Der Drang das Würmchen rauszupressen ist immens, aber darf ich schon? Ist denn der Muttermund schon so weit offen? Ja, er ist es. Nachdem Hebamme und eine junge Ärztin zurück ins Zimmer kommen, weiß ich, jetzt gehts los. Presswehen also. Die Phase der Geburt, die man aus Filmen kennt. Die Einzelheiten lass ich jetzt mal weg. Es tut extrem weh, ich bin kaum ansprechbar, eigentlich im Delirium, aber mein Mann stützt mir tapfer den Kopf und hält meine Hand. Nach 4 bis 5 Presswehen (in Zeit ca. eine halbe Stunde) ist unser Purzel 19:53 auf der Welt.
Purzels ersten Schrei verpasse ich, da ich nur meinen eigenen finalen Schrei höre. Aber Purzelpapa hat es zum Glück mitbekommen. Die Nabelschnur darf er leider nicht durchschneiden, da wir uns für eine Nabelschnurblutspende entschlossen haben. Aber ist ja für nen guten Zweck.

Das kleine Purzel bekomme ich aber sofort auf den Bauch gelegt und dann dürfen wir drei uns erst einmal eine Stunde kennenlernen. Dieser Augenblick ist unbeschreiblich, wir schauen nur benommen das kleine Ding an, das soeben noch in mir war, dessen Bewegungen ich vorher nur gespürt habe und nun schaut es uns sogar schon aus müden, verquollenen Augen an.

Ich hatte also Glück, dass die Geburt für mich sehr schnell ging und das Purzel auch nur zarte 48 cm groß und 3120 g schwer war. Ich weiß nicht, wie ich noch 5 weitere Stunden Wehen hätte überstehen sollen.
Aber es war geschafft, unser Sonnenschein auf der Welt und ich fix und fertig.

So viel zum schönen Teil des Tages.
Den Rest meiner Krankenhauserfahrung (ich war vorher noch nie im Krankenhaus) fasse ich lieber kurz. Was ich/wir wollten:
  • einen Kreissaal
  • ein Familienzimmer, damit Papa auch im Krankenhaus schlafen kann
  • nette Betreuung durch Krankenhauspersonal, das einer unerfahrenen Mama zur Seite stehen
  • Erholung nach der anstrengenden Geburt
Was ich/wir bekamen:
  •  oben genanntes Entbindungszimmer (was sich aber als okay herausstellte, das Bett war nämlich weicher als die Gebärlandschaften)
  • ein Drei-Bett-Zimmer für mich mit Rooming-in *kotz*
  • mitunter gestresste Schwestern und davon ein paar echte Besen, die mir in der Nacht um 4 das Purzel ins Zimmer reinschieben, weil es Hunger und Bauchschmerzen hat "Wenn die Milch nicht reicht, müssen Sie halt Tee geben"
  • drei weitere schlaflose Nächte wegen schnarchender bzw. rücksichtsloser Zimmergenossinnen und so richtig Laufen konnte ich am dritten Tag auch noch nicht
Am dritten Tag durften Purzel und ich zum Glück nach Hause. Zu Hause angekommen fiel die ganze Anspannung der letzten Tage in Form von Tränen-Sturzbächen von mir ab. Und nach einem Mittagsschlaf war ich auch einigermaßen wiederhergestellt.

Nunja, Purzel war endlich zu Hause angekommen und unser neues Leben konnte beginnen...

Samstag, 2. März 2013

Das Ende der Grippezeit

Mehrere Wochen haben wir uns erfolgreich gegen die Ansteckung durch Grippeviren gewehrt, sind zu Hause geblieben bzw. haben nur vollständig genesene Besucher in unser Heim reingelassen. Und nun als die Grippewelle wahrscheinlich schon fast weg ist, ja, da erwischt es die ganze Familie.

Nun, wahrscheinlich war es keine Grippe, aber eine schwere Erkältung allemal. Und am meisten muss unser Purzel darunter leiden. Husten, Schnupfen und dann noch Fieber. Zum Glück hatten wir bei der U3 vom Kinderarzt schon allerlei Mittelchen, darunter auch Fieberzäpfchen, verschrieben bekommen, so dass wir noch schnell entgegenwirken konnten. Am Donnerstag war unsere Maus, die sonst um Himmelswillen nichts vom Tag verpassen möchte, auffällig schläfrig und weinerlich. Also haben wir am Nachmittag die Temperatur gemessen - 38,2 °C.

Und was machen unerfahrene, aber hippe Eltern in dieser Situation? Richtig, sie tippen "Baby Fieber wann" in die Suchleiste des Smartphone-Browsers ein. Da erfahren sie, dass bei einem Baby unter 3 Monaten bitte umgehend ein Besuch beim Kinderarzt ab 38 °C von Nöten ist. Zum Glück war Donnerstag- und nicht Freitagabend, so dass wir am nächsten Tag wirklich noch die Chance hatten zum Doktor zu fahren (wir kennen ja die Geschichten anderer Familien, die das Krankenhauspersonal schon duzen). Wir packen also tapfer das erste Zäpfchen aus und verabreichen es unserem Purzel - zum Glück haben wir das schon einmal an Kümmelzäpfchen üben können. Aber ich glaube, dass es uns weitaus unangenehmer ist als unserer Kleinen. Nachdem die Nacht überstanden, die Temperatur jedoch gegen morgen wieder gestiegen ist, machen wir uns doch zum Arzt auf. Wir müssen auch nicht lange warten. Das Sprechzimmer verlassen wir nach 10 min mit der Erkenntnis, dass wir nur weiterhin das machen können, was wir bisher schon gemacht haben. Gegen den Schnupfen das Purzel viel im Tragetuch tragen, die Raumluft kühl und feucht halten (Purzel hilft natürlich, dass wir täglich Wäsche waschen müssen) und Nasentropfen geben.

Und nun hoffen wir einfach, dass es wirklich nach 4 - 5 Tagen ausgestanden ist. Ich bezweifel es ja noch ein bisschen, denn gerade bei den kleinen Würmchen wird es doch länger dauern als bei uns Erwachsenen. Meine Erkältungen habe ich meist auch erst nach 14 Tagen auskuriert.
Nunja, ich trinke nun viel Thymiantee, damit ich unsere Maus in zwei Tagen vielleicht nicht mehr bei jeder Stillmahlzeit anbelle. Wenn ich mich dann deutlich besser fühle, gibts dann auch den zweiten Teil von "die Geburt" im Blog.
Wird Zeit, dass Frühling wird und die Erkältungswelle vorbei ist ... obwohl, dann ist wieder Heuschnupfenzeit ... Egal.

Euer Purzelbäumchen