Donnerstag, 18. Juli 2013

Kinderwagento(rt)ur

Mit einem Kind muss man jeden Tag rausgehen. Es soll ja ordentlich frische Luft schnappen und ein bisschen Vitamin D tanken (ohne dabei der direkten Sonne ausgesetzt zu sein). Und so dreht man eben täglich seine Runden mit dem Kinderwagen. Irgendwann ist das Repertoire an verschiedenen Wegen jedoch ausgeschöpft, so dass man doch immer mal wieder die gleichen Pfade lang latscht.

Heute dachte ich mir, probierste mal was Neues. Es gibt nämlich einen sehr schönen Spazierweg bei mir in der Nähe. Den sogenannten Bienertweg, der entlang der Weißeritz zwischen Bienertmühle und Felsenkeller verläuft und dann über Treppen nach Coschütz hoch führt und dort weiter auf dem Bergkamm entlang einen netten Blick ins Weißeritz-Tal bietet. Ein wirklich schöner Weg, der nur leider aufgrund der vielen Stufen im Mittelstück nicht mit dem Kinderwagen zu meistern ist.
Ich erinnerte mich aber, dass es noch einen anderen Weg gab, von dem ich vermutete, dass er ohne Stufen nach Coschütz hoch führen würde. Ich mich also todesmutig auf unbekanntes Terrain begeben. Okay, ganz todesmutig war es nicht, da ich Feigling noch die GPS-Funktion am Handy in Kombination mit GMaps aktiviert habe, damit ich in etwa die richtige Richtung finde. 

Am Anfang ging der Weg mit recht gemäßigtem Anstieg los. Ich konnte den Kinderwagen also noch bequem über Stock und Stein hüpfen lassen. Dann wurde es steiler und ich musste mich mehr und mehr der Hangabtriebskraft entgegenstemmen. Aber ich war fest entschlossen. Ich würde  auf diesen blöden Hügel hochkommen. Dann eine Weggabelung. GMaps verriet mir, dass beide Wege nach Coschütz hochführen würden. Ich entschied mich für den kurzen steilen Weg mit gefühlten 45 ° Anstieg. Purzel rutschte dabei schon in den vorderen Teil der Tragetasche. Nachdem ich mich gute 50 m hoch gequält hatte, eine Kurve und dahinter, kurz vorm Ziel ... Stufen, vielleicht nur fünf Stück. Aber eben fünf Stück zu viel für mich und mein Gefährt. Verdammt, also wieder zurück und den anderen Weg nehmen. Zum Glück hat unser Kinderwagen gute Bremsen, die man untersützend beim Bergabfahren einsetzen kann. Sonst hätte mich der Kinderwagen einfach den Weg hinab geschleift

Also der zweite Weg - auch steil, aber vielleicht nur mit 30 °, dafür aber auch länger. Ich quälte mich auch dort hinauf. Kleine Schikanen waren in Form von Baumstammstufen im Abstand von drei Metern eingebaut. Und auch dort, kurz vor Ende, sehe ich wieder verdammte Treppen. Ich hatte also wirklich keine Möglichkeit der Bienertwanderweg mit dem Kinderwagen zu meistern, zumindest nicht allein. Umsonst in Schweiß ausgebrochen. Und dann musste ich mich geschlagen geben und den Weg, den ich mich bisher hochgequält hatte wieder zurücklaufen. Aber ich hatte es zumindest versucht.

Und ein bisschen Abenteuer war es auch. Zumindest mal was Anderes als die Runden durch das Wohnviertel.

Euer Purzelbäumchen

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