Mittwoch, 13. März 2013

Planwirtschaft

Nein, heute geht es nicht darum, die Volle-Windel-Produktionszahlen für 2013 festzulegen. Es geht um den einfachen Akt, einen Säugling zu einem Termin mitzunehmen.

Aufgrund der Erkältung letzte Woche musste ich einen Zahnarzttermin auf heute verschieben. Schon den Termin auszumachen, war mir nicht ganz geheuer. Die Frage der Zahnarzthelferin auf meine Aussage hin, dass ich meine kleine Tochter mitbringen müsste, ob sie denn den Ein-Stunden-Termin aushalten würde, machte mich stutzig. Ja, was soll ich denn machen? Wenn Purzel nicht gerade eingeschlafen ist, kann es durchaus sein, dass sie quängelt. Und wenn ich auf dem Zahnarztstuhl sitze und gerade von Bohrer und Sauger malträtiert werde, wird es mir auch kaum möglich sein sie zu beruhigen. Nur meine bloße Anwesenheit hat leider noch nicht diese Wirkung auf Purzel.

Also war ich gestern schon entsprechend angespannt, ob das denn klappen wird. Für die 1 Stunde beim Zahnarzt ist zusätzlich jeweils eine halbe Stunde für Anreise und Abreise mit dem ÖPNV einzuplanen. Also ist mal schnell die Zeit zwischen zwei Mahlzeiten damit aufgebraucht. Mein Horrorszenario also: Purzel meldet sich vor Hunger beim Zahnarzt und ich muss dann vor dem Nachhauseweg noch im Wartezimmer stillen. Ich habe extra den Tag zuvor mit Tuch stillen geübt. Fand Purzel nur nicht so prickelnd - das Tuch über dem Kopf. Man schaut ja gern in der Gegend rum beim Futtern. Also sah ich mich schon im vollen Wartezimmer meine Brust entblößen... Ja, ich hatte mir sogar noch Kunstmilch besorgt, die ich ihr notfalls mit der Flasche geben könnte. Was ich natürlich nicht hatte, war eine kleine Thermosflasche um warmes Wasser zum Anrühren mitnehmen zu können. Also fiel diese Option auch weg. Und ein bisschen wie ein Versager hätte ich mich mit Fläschchen auch gefühlt.

Und wie lief es heute: Stillen am morgen, kurz bevor ich losfahren musste, klappte nur mäßig. Kurzes Trinken und dann keine Lust mehr. Im Bus ist Purzel eingeschlafen, schaukelt ja auch schön. Beim Zahnarzt angekommen, gehen die Augen auf. *Schluck* Da habe ich gleich panisch den Schnuller rausgesucht und Purzel in den Mund gesteckt (ja ich weiß, dafür sind Schnuller eigentlich nicht da).
Dann mit Kinderwagen-Tragetasche in das Behandlungszimmer. Zahnärztin und Zahnarzthelferin gleich ganz fasziniert "Oh, wie süß"...
Ja, jetzt sagt ihr das noch. Aber wartet bis sie die Lust verliert und schreit... Dann heißt es schnell "Oh, was hat es denn?" = 'Mach, dass es leise ist!'
Und am Ende hat Purzel super durchgehalten und ich konnte sogar noch unbehelligt nach Hause fahren. Erst als wir die Wohnungstür passiert haben, hat sich die Kleine lautstark wegen Hunger gemeldet. War aber auch längst Zeit.

Fazit: Ich muss cooler werden und meinem Kind mehr vertrauen. Und vor allem keine Angst vorm Brustentblößen in der Öffentlichkeit haben...

Ich übe noch..

Irgendwann packe ich das.
Bestimmt.
Vielleicht...


Euer Purzelbäumchen

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