Sonntag, 15. September 2013

Dimensionen

Purzel entdeckt gerade die dritte Dimension. Sozusagen die z-Achse in einem räumlichen Koordinaten-System. Da habe ich, zugegeben, sogar ein bisschen nachgeholfen, weil ich sie animieren wollte über ein Hindernis zu robben (meine Beine z.B.). Seitdem macht sie das sehr gern. Sogar unser großes Ledersitzkissen hat sie schon mehrfach erklommen. Nun hat die Höhe einen entscheidenden Nachteil. Von oben kann man runterfallen. Und da Purzel erst noch lernen musste wie man clever und vorsichtig wieder von kleinen Anhöhen herunterkommt, musste schon mal der Kopf kleine Blessuren verkraften. Mittlerweile hat sie es aber drauf sich langsam wieder vorwärts heruntergleiten zu lassen, manchmal macht sie das sogar mit den Händen voran (das ist schonender fürs Kinn).

Schon seltsam, erst konnte ich es nicht erwarten, dass Purzel mobil wird. Und nun robbt sie seit ein paar Wochen durch die Wohnung und ich wünsche mir zurück, sie mal ruhig irgendwo hinlegen zu können. Man kann es mir aber auch nicht recht machen.

Ich habe einfach unterschätzt, dass wenn ein Baby endlich vorwärts kommt, es denkt nun endlich alles erreichen zu können, was vorher so weit weg schien. Dass es aber trotzdem nicht überall hinkommt bzw. auch gar nicht soll, will ihm dann nicht in den Kopf. Und vor allem dass Mama dann trotzdem noch schneller ist und somit immer noch manchmal weg ist, ist für das Baby auch nicht verständlich.
Bei Purzel sehe ich manchmal richtig die Frustration ansteigen, wenn ich in die Küche gehe, aus der Küche ins Bad gehe, von da kurz ins Schlafzimmer usw. Sie muss dann nämlich ständig die Richtung wechseln und bekommt mich nicht zu fassen bzw. darf nicht mal kurz in dem Raum verweilen. Ich an ihrer Stelle fänd das Spiel auch doof.
Aber irgendwann wird es mit der Anhänglichkeit bestimmt wieder besser, so dass sie auch mal wieder in Ruhe eine Zeit für sich allein spielen kann. Ich überlege nämlich derzeit oft, ob ich jetzt wirklich den Raum verlassen muss, damit sie nicht dauernd ihre Forschungen und Entdeckungen unterbrechen muss.

Je mehr Purzel nun also ihren Bewegungsradius erweitert, um so kleiner wird meiner. Entweder mag sie sich nicht von mir trennen oder ich bin gerade das beste Turn- und Spielgerät oder ich muss ihr hinterher, damit sie keinen Unsinn anstellt (Unsinn = potenziell gefährliche Dinge).
Man wächst ja auch mit seinen Aufgaben.


Euer Purzelbäumchen

2 Kommentare:

  1. das ist eine ganz besondere Phase, wenn die Zwerge die Welt entdecken. Du hast da einen ganz zauberhaften kleinen Mann!
    Ich habe Deinen Blog getagged, weil ich ihn klasse finde. Vielleicht hast Du Lust mitzumachen:
    http://www.schlangschlingschluppe.blogspot.de/2013/09/neue-bekanntschaften-ich-wurde-getagged.html

    Liebe Grüße!
    Thalia

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    1. Ja, das ist wirklich eine besondere Phase, sehr spannend und sehr anstrengend. Den Link schaue ich mir gerne einmal an. Danke fürs Taggen.
      Übrigens ist Purzel ein Mädchen, über das Kompliment freut sie sich aber bestimmt trotzdem.

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